7. Juli 2024 – Ein international erprobtes Instrument, mit dem die zu erreichenden Lernergebnisse in Stufen gemessen werden können, hilft uns auch beim Erreichen des vorgegebenen Qualifikationsrahmens.
Wer Curricula für Studiengänge schreiben muss, kommt an dieser Pyramide nicht vorbei. Die Lerntaxonomie von Benjamin Bloom u.a. (1956) erfasst in sechs kognitiven Stufen, was Lernende am Ende des jeweiligen Lernprozesses können sollen.
Sie verläuft von unten nach oben:
Erinnern (Wissen) – Verstehen – Anwenden – Analysieren – Bewerten – Generieren.
Es ist klar, dass die oberste Stufe nur selten erreicht wird; nicht umsonst handelt es sich um eine Pyramide. Je ambitionierter wir unsere Lernenden qualifizieren wollen, desto mehr Hinweise gibt uns diese Lerntaxonomie.
Diese Grafik der Vanderbilt University enthält in den nebenstehenden Textfeldern bereits einige Verben (sagen wir heute wie zu Grundschulzeiten einmal: „Tu-Wörter“), die nachvollziehbar machen, welche Fähigkeiten die Studierenden am Ende eines Hochschulmoduls nachweisen können sollten.
Welche der im Europäischen / Deutschen Qualifikationsrahmen (EQR / DQR) beschriebenen Niveaustufen sollen in welchen Studiengängen erreicht werden können?
Auch wenn uns in dieser Website primär die Fragen nach dem Modell des Flipped Classroom (FC) bzw. Inverted Classroom (IC) beschäftigen, ist es spannend, die eher sekundär erscheinende Frage nach dem Qualifikationsrahmen zu stellen. Denn von dort aus könnte dann die Bedeutung der FC/IC-Methode auch für das Erreichen der Qualifikationsziele untersucht werden.
Ordnen wir also einmal die Qualifikationsebenen oder -stufen der Bloom'schen Taxonomie dem Qualifikationsrahmen zu.
Dafür bringe ich hier eine eigene Darstellung mit Bedeutungen und Verben ein, wie ich sie in meinen Zeiten als Akkreditierungsbeauftragter und Curricula-Entwickler stets verwendet habe:
Diese Verben sind hilfreich bei der stets notwendigen Beschreibung der Qualifikationsziele – sowohl für den Studiengang als Ganzes als auch für die einzelnen Module bzw. Modulteile. Wenn Sie ein Modulhandbuch durchblättern, können Sie bereits anhand der Verben in den Qualifikationszielformulierungen eines jeden Moduls erkennen, auf welcher Stufe bzw. welchem Niveau der Bloom'schen Taxonomie sich jenes Modul tatsächlich befindet.
Mit Blick auf diese Bloom'sche Taxonomie lässt sich aus meiner Erfahrung sagen, dass für die hochschulischen Qualifikationsrahmen 6, 7 und 8 als realistische Erwartung formuliert werden könnte:
Das zu klären wird unsere Frage sein für den nächstfolgenden Beitrag:
Es bleibt spannend...